Freiwillige pflanzen in Bad Endbach 4.000 Weißtannen für den Gemeindewald der Zukunft


Der Einsatz der Freiwilligen des Vereins Bergwaldprojekt ist Teil größerer Pflanzaktionen auf ehemals von Fichten dominierten Flächen. Die Ehrenamtlichen werden mit ihrem erstmaligen Einsatz im Bad Endbacher Gemeindewald einen konkreten und persönlichen Beitrag zur Wiederbewaldung leisten. Daneben sensibilisiert der Einsatz die Freiwilligen für eine nachhaltige Lebensweise in ihrem Alltag.

Die Pflanzung von insgesamt 4.000 Weißtannen durch die Freiwilligen wird auf einer ehemals hauptsächlich mit Fichten bestockten Fläche erfolgen. Infolge der Trockenheit der vergangenen Jahre sind diese flächig abgestorben; die ebenfalls vorkommenden Rotbuchen weisen zudem deutliche Trockenschäden auf. Die Weißtanne gilt als trockenheitstolerantere Baumart, die mit ihren tiefgehenden Pfahlwurzeln auch tiefere Wasserreserven erschließen kann und dadurch gleichzeitig auch besonders sturmfest ist. Es soll ein Mischwald entstehen, in dem die Weißtanne als Grundstock, um weitere Baumarten wie Bergahorn, Eiche, Vogelkirsche, Buche, Douglasie, Lärche und Kiefer aus Naturverjüngung ergänzt werden soll. Damit dies gelingt, ist die intensive Mitarbeit der Jägerschaft in Form einer intensiven Bejagung auf den Aufforstungsflächen sehr wichtig. Zusätzlich werden die gepflanzten Bäume mit Einzelschützern vor Wildverbiss geschützt. Die Pflanzarbeit der Ehrenamtlichen wird angeleitet von Projektförster Adrian Braemer vom Bergwaldprojekt e.V. – in Zusammenarbeit mit dem Revierförster Stefan Solm vom Forstamt Biedenkopf und Andreas Beer von der Gemeinde Bad Endbach.

„Der Bergwaldprojekteinsatz in Bad Endbach ist eine Premiere. Wir freuen uns auf die engagierten Menschen aus ganz Deutschland, die mit ihrem Einsatz unseren Gemeindewald klimastabiler machen werden und dabei hautnah erleben können, wie sich unser Wald aufgrund äußerer Einflüsse rasant verändert. Mit ihrem persönlichen Beitrag leisten sie einen Beitrag zum Fortbestand des Waldes, wovon nicht nur die Natur profitieren wird, sondern letztendlich wir alle“ erklärt Julian Schweitzer, Bürgermeister der Gemeinde Bad Endbach, über den Einsatz im Gemeindewald.

Bei dem Arbeitseinsatz sieht Adrian Braemer vom Bergwaldprojekt noch einen weiteren Aspekt: „Wer sich in seiner Freizeit tatkräftig für den Wald engagiert, entwickelt auch eine neue Beziehung zur Natur. Die in der Einsatzwoche gemachte Erfahrung der Selbstwirksamkeit motiviert die Teilnehmenden auch darin, den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender und damit auch zukunftsfähiger zu gestalten.“

Neben der praktischen Arbeit ist wie bei allen Projektwochen ein gemeinsamer Exkursionsnachmittag vorgesehen, um mehr über die vielfältigen und lokalen Aspekte des Ökosystems Wald und dessen Bedeutung für Mensch und Natur zu erfahren. Untergebracht sind die Freiwilligen im Alter von 21 bis 66 Jahren in der Bildungs- und Freizeitstätte Weidenhausen. Ein eigener Koch kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost - mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten - um die Verpflegung der Freiwilligen.

Bergwaldprojekt e.V.

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Einsätze mit jährlich ca. 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit mehr als 150 Projektwochen an mehr als 70 Einsatzorten in Deutschland. Schwerpunkte der Arbeiten sind neben Waldumbau und -pflege auch Biotop- und Artenschutz sowie Moorwiedervernässungen.
Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und viele Menschen zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden